Samstag, 3. September 2011

Vertrag

Fäbu hat gestern nun auch seinen Vertrag erhalten. Es ist eine schlichte A4 Seite und  beinhaltet wie bei mir 13 Punkte und fertig. Ein Zusatzblatt oder sonst ein Papier, wo vielleicht noch etwas mehr steht, gibt es nicht.
Besonders erheiternd finde ich bei ihm Punkt 13: Überstunden werden mit 3.88 Euro vergütet. Bleibt die Frage, wieviele Stunden sind "normal" und ab wann sind es Überstunden? Aber schön, haben wir darüber gesprochen. Bei mir sind die "Überstunden" eh schon inklusive.
Aber schliesslich gehen wir ja nicht zum Vergnügen auf Kreuzfahrt ;-)




Mittwoch, 31. August 2011

Freizeitbeschäftigung

Dirk, unser Dozent Basic Saftey Training in Rostock, hat uns eingetrichtert "kenne dein Schiff!".
Da ich am selben Tag einsteige wie die neuen Gäste, und nicht davon ausgehe, grossartig eingearbeitet zu werden, versuche ich schon mal, mir das 230m Labyrinth auf 9 Decks einzuprägen.
Den Weg von der Küche ins "Vier Jahreszeiten" würde ich wohl schon schaffen. Ob mir das Einprägen der Deckpläne in der Realität tatsächlich hilft, den einfachsten und schnellsten Weg von A nach B zu finden, wag ich zu bezweifeln, aber ich hab's wenigstens versucht.
Aber wie Dirk uns auch eingetrichtert hat: "Ruhe bewahren, Ruhe bewahren, Ruhe bewahren!"



 

Dienstag, 30. August 2011

warum tun wir uns das an?


Fäbu wird nun also ab dem 23.10. als Weindüse (Pendant zur Saftschubse in Flugis) an Bord rumschwirren , da der VJ –Job für diese Reise schon vergeben ist. Auch o.k.

Warum genau tun wir uns das Abenteuer eigentlich an? Nüchtern betrachtet begeben wir uns in ein Arbeitslager ohne jegliche Rechte, dafür mit umso mehr Pflichten:

-         täglich 12-16 Std.  arbeiten
-          120 – 180 Tage am Stück
-         für ca. 4.50 Euro/Std. (Fäbu ca. 2.15 Euro/Std)
-         unsäglich hässliche Uniform (ein unförmiger Albtraum in Türkis mit goldenen Knöpfen)
-         zu wenig Schlaf
-         schlechtes Essen
-         keine Freizeit
-         keine Privatsphäre
-         Security Drills zu unmöglichen Zeiten
-         Winzige Innenkabine, wohl unter der Wasserlinie und womöglich nahe bei den Maschinen, damit es auch immer schön laut ist und vibriert
-         Regelmässige Promille-Kontrolle (in der Freizeit max 0.5 Promille)
-         Drogentests
-         Kabinenkontrollen
-         Keinerlei Sozialleistungen (bei einer Krankheit von mehr als 3 Tagen wird man im nächsten Hafen abgesetzt)
-         Während die Passagiere sich an Land vergnügen, werden wir wohl Servietten falten, Gläser polieren etc.

Weshalb lassen wir uns trotzdem darauf ein und freuen uns sogar?
Vielleicht weil unsere Erfahrung zeigt, dass Mut belohnt wird und weil wir die  Hoffnung haben, 10 Minuten/Tag das Meer zu sehen...


Sonntag, 28. August 2011

wachsende Panik

Habe vorgestern ein neues Einstiegs-Datum erhalten: der 9. Oktober soll es sein! Damit bleiben mir nicht mal mehr sechs Wochen in Freiheit. Leichte Panik kommt auf.
Fäbu ist heute in Bremerhaven auf dem Schiff zu einem "unverbindlichen Kennenlernen" a.k.a. Bewerbungsgespräch. Bin gespannt.
Aber eigentlich bin ich gar nicht schlecht vorbereitet, die Häckchen auf den To-Do-Plakaten mehren sich, alle Unterlagen sind zusammen, die Wohnung untervermietet, Krankenkasse etc. geregelt, Vitamine gebunkert...jetzt muss nur noch die US Botschaft ein bisschen zackig arbeiten; ich  muss am 23.9. vortraben um ein "Alien in transit" zu werden, aber zwei Wochen um einen Stempel in den Pass zu knallen sollten ja wohl reichen, sind schliesslich keine Canadier...