Sonntag, 4. Dezember 2016

Busfahren in SP

Busse in São Paulo gibt es von super-modern (neu, gross, klimatisiert, wifi) bis super-chrüpfig (klein und ohne alles).





Die Haltestellen gibt es in den drei Grössen Mini, Midi und Maxi. Der einzige Unterschied ist, dass bei der Variante Maxi der Haltestellennamen angeschrieben ist.


Mini

Midi

Maxi

Busse halten nicht grundsätzlich an den Haltestellen an, sondern nur wenn man winkt (das klappt sehr gut)

Im Bus steigt man vorne beim Fahrer ein und passiert nach ein paar Metern das Drehkreuz. Entweder bezahlt man seine Fahrt (3.80 Reais, egal wie lange man fährt) beim Kassier oder man hält seine Magnetkarte an den Leser (mit Magnetkarte kann man für 3.80 auch während vier Stunden 3x umsteigen).


Soweit, so gut! Ich wollte auch so ne Magnetkarte haben, da ich nicht immer das nötige Kleingeld zusammensuchen und nicht bei jedem Umsteigen nochmals bezahlen wollte. Nur, wo gibt es die?
Nach einer längeren Recherche hat mein patenter Ehemann rausgefunden, wo es so etwas gibt. Der erste Versuch hat schon mal nicht geklappt ("nein, haben wir nicht!), der zweite Versuch war dann überraschend erfolgreich, sogar ohne Schlangestehen. So, jetzt hatten wir also auch beide ein "bilhete unico", jetzt ging es nur noch darum, Geld darauf zu buchen. Es gibt in den Metro-Stationen Automaten, die diesen Zweck erfüllen, aber leider nicht mit einer ausländischen Kreditkarte. Na dann auf die Suche nach einem Automaten, welcher auch Bargeld schluckt. 
Ich bin jedenfalls sehr froh, muss ich erst Ende Januar wieder arbeiten, da solche Projekte locker jeweils einen halben Tag Zeit erfordern.

Die eigentliche Knacknuss in der Bus-Welt ist jedoch:
- an welcher Haltestelle
- fährt welcher Bus
- wohin
(- um wieviel Uhr lassen wir jetzt mal aussen vor, noch haben wir ja genügend Zeit um zu warten, bis jetzt kam immer ein passender Bus vorbei).

Glücklicherweise haben wir smarte Telefone mit gescheiten Apps, welche das für uns wissen resp. rausfinden (unser persönlicher Favorit ist Moovit (nur online, wenn es offline sein muss: here).
Mich würde sehr interessieren, wie sich Gringos vor 20 Jahren organisiert haben, die fuhren wahrscheinlich gar nie Bus, sondern haben sich direkt ein Auto gekauft.

Da die Busspuren manchmal auf der rechten Strassenseite sind und manchmal links, haben die Busse logischerweise auf beiden Seiten Türen. Dumm ist nur, wenn man während der Stosszeit (wortwötlich!) nicht weiss, ob man sich nach links oder rechts durchquetschen muss ;-).

Eines Tages finde ich vielleicht auch noch raus, wie die Busnummern organisiert sind. Ich bin mir sicher, dass es ursprünglich mal eine Logik gab, welche Linie eine dreistellige Nummer plus Buchstaben haben, welche vierstellige, welches Gebiet die 5000er abdecken etc.
Und ja, ob ich den 607M oder der 607C nehme, spielt tatsächlich eine grosse Rolle (leider ;-))