Mittwoch, 1. März 2017

Kurzurlaub in der Serra Mantiqueira

Das war schön! Abzüglich der Reisetage hatten wir drei wundervolle und ruhige Tage verbracht.
Am Samstag sind wir morgens um 6.00 losgefahren aber leider trotzdem im Stau gelandet. Carnevalferien scheinen wie Ostern am Gotthard zu sein, egal wann man fährt, Stau gibt es immer.
Jä nu, nach fünf Stunden waren wir dann auch am Ziel. Die letzten 25km waren Naturstrassen, was in dieser Gegend die Regel ist.
Ansonsten war alles wie erhofft: kein Telefonnetz, kein Internet, kein Strom, kein Lärm, gaaaanz viel Natur, etwas Wandern, herrlich geschlafen, deutlich kühlere Temperaturen (nachts sogar ziemlich frisch, ein Kaminfeuer war definitiv angebracht) und ganz viel gelesen.

Flora und Fauna haben mich regelmässig daran erinnert, dass ich nicht in einem grossen Emmental bin, sondern in Brasilien. Wenn der grasgrüne Papagei auf dem Kamin lautstark was erzählt, hunderte verschiedene Schmetterlinge in den schönsten Farben vorbeifliegen, der Geruch im Wald ganz anders ist... Aber dass sich viele Schweizer Einwanderer damals in dieser Gegend niedergelassen haben, kann ich durchaus verstehen.

Unser Häuschen:







Am Sonntag hat es mehrheitlich geregnet, deshalb haben wir nur einen kurzen Ausflug nach Gonçalves gemacht. Als ich an der Tankstelle am Tanken war, hat Fäbu aus dem Auto gemeldet, dass mich jemand grüsse. Jaja, bestimmt. Sind halt freundlich, die Brasilianer. Ach ne, tatsächlich, stand doch glatt einer der Turnlehrer von der Schule vor mir. Obwohl riesig, scheint Brasilien auch nur ein Dorf zu sein.





Am Montag war das Wetter besser, deshalb haben wir einen Ausflug nach Monte Verde gemacht, von wo man Wanderungen in die Höhe machen kann. Dass Monte Verde ein touristisches Dorf ist, haben wir gewusst, aber grad so.... Schweizer Raclette? Oder lieber ein Fondue? Und das mitten tausender Touristen. Nein danke ;-)










Gestern sind wir von unserem Häuschen aus in die nächste Beiz (5km) gelaufen, da es sowas wie Wanderwege nicht gibt, einfach der Strasse entlang. Pro Weg kam jeweils nur ein Auto an uns vorbei.  Deshalb scheint es dem Hengst auch wohl zu sein, mitten auf der Strasse. Er stand jedenfalls jeden Tag da, aber selten so schön am Rand wie auf dem Bild.