Mittwoch, 21. Dezember 2016

Wettbewerb

Heute gibt es mal wieder einen Wettbewerb (übrigens dürfen die Sieger vom Vancouver-Wettbewerb mam und ufi ihren Gewinn auch gerne hier einlösen kommen, hier wäre es halt ein Bett statt Sofa und das mit dem Pfund Leckereien von Oyama müssten wir irgendwie anders regeln).

Diesmal zum Thema Lärm



Zur Erinnerung:
- Seit einem Monat leben wir nun in São Paulo (Stadtbezirk Santo Amaro)
- São Paulo ist die grösste Stadt Brasiliens mit 12 Mio. Einwohner auf Stadtgebiet, 21 Mio. in der gesamten Metropolregion.
- Wir haben zwei Flughäfen, wovon der eine (Congonhas) etwas südlich vom Stadtzentrum liegt (also in unsere Richtung) und nur für Inlandflüge genutzt wird. Nach Rio kann man zum Beispiel quasi im 10 Minuten Takt fliegen.
Der andere (Guarulhos) ist der grösste internationale Flughafen Lateinamerikas.
- Autos hatte es 2011 ca. 7 Mio
- Taxis verkehren täglich ca. 35'000
- Busse ca. 15'000
- und Motorräder ca. 500'000
- Sampa hat somit logischerweise den Stau-Rekord (320km)
- wer es sich leisten kann, nimmt einen der 450 Helikopter und landet auf einem der 200 Plätze auf Stadtgebiet
(alle Infos gemäss Wiki)

Die übrigen Lärmquellen kann sich jede/r selber ausmalen.

Nun zur Quizfrage:

Welches Geräusch / welche Lärmquelle weckte uns  die letzten vier Wochen am häufigsten?
(sowohl morgens als auch nachmittags)

Antworten über FB, Messenger, Whatsapp, Email etc. (SMS funktioniert leider nicht). Einsendeschluss ist Donnerstag 29.12.

Als Gewinn winkt eine Woche Kost und Logis bei uns.

Die Auflösung erfolgt hier nach dem Einsendeschluss.

Sonntag, 18. Dezember 2016

Lehrreiche 4 Wochen

Ich habe während der letzten vier Wochen so einiges gelernt:

- Portugiesisch
Täglich kommen neue Wörter und kleine  (aber nicht unwesentliche) Unterschiede dazu.
So weiss ich zum Beispiel inzwischen, dass "pão" und "pau" zwar quasi gleich ausgesprochen werden, aber eben nur quasi! (pão = Brot, pau = Stecken, Stab, umgangssprachlich Schwanz!)

- Essen
Ich weiss jetzt, dass das Vorurteil von Reis und Bohnen kein Vorurteil, sondern Realität ist.
Mittags gibt es täglich und zu allem Reis und Bohnen (von Fleisch mit Pommes bis zu Lasagne - egal was, arroz und feijão sind immer mit dabei)



- Weihnachten
Nicht nur meine eigene Weihnachtsstimmung ist im sommerlichen Brasilien so ziemlich abhanden gekommen, auch die Brasilianer selber gehen eher dezent mit Weihnachten um. Ausser in den Shoppingcentern kann man das hier gut ausblenden.
Letzten Sonntag waren wir an einem Weihnachtskonzert. Es war eine ganz neue Erfahrung, Weihnachtslieder bei sommerlichen Temperaturen open-air in einem Park zu hören. Die vielen anwesenden (und eher lebhaften) Kinder und der Fluglärm trugen das ihre zum neuen Erlebnis bei.



- Natur
Es ist tatsächlich deutlich weniger "schlimm" als ich befürchtet habe. Die Betonwüste wird immer wieder von Pflanzen unterbrochen, und im botanischen Garten (Mitten in der Stadt) vergisst man sogar, wo man ist, sensationell! (Danke für den Tipp @anne).






- Restaurants
Ich habe gelernt, dass Brasilianer unter der Woche eigentlich abends nicht in Restaurants gehen ;-)



- Geduld
Wer mich kennt weiss, dass Geduld und ich keine grossen Freunde sind. Wer Brasilien kennt weiss, dass das somit ein klitzekleines Problemchen für mich sein könnte... ;-)
Sorry, aber ich verstehe halt nicht wirklich, weshalb es sechs Tage dauert, um auf ein Mietangebot einzugehen, oder weshalb es nach Einreichen sämtlicher Dokumente vier Tage dauert, einen VertragsENTWURF zu erstellen. Seufz... die letzten Wochen waren für mich nicht immer nur einfach. Aber ich lernelernelernelerne und Santa Rallentanda steht mir bei (Danke @nadja).
(Hilfe von Santa Rallentanda (Schutzpatronin der Ungeduldigen) gibt es auf FB).

- zur Passivität verknurrt sein (mit Abstand die härteste Lektion von allen)
Da unsere Portugiesisch-Kenntnisse noch nicht wirklich auf Business-Niveau sind, kümmert sich mein Schuldirektor um sämtliche Belange der Wohnungsmiete. resp. um den Kontakt zur Maklerin.
Seit ich den Kinderschuhen entwachsen bin, ist dies wohl das erste Mal, dass sich andere um meine Angelegenheiten kümmern,  und ich selber zur Passivität verknurrt bin. Was sich für einige vielleicht traumhaft anhören mag, ist für mich eine ziemlich harte Lektion.
Aber es scheint sich inzwischen alles geregelt zu haben (Daumen drück!), Anfang der Woche sollten wir unseren Mietvertrag unterschreiben können (notariell beglaubigt) und am 23.12. erhalten wir (hoffentlich!!!) die Schlüssel.
Auch unseren Ausflug nach Foz do Iguazu, wo ich mein Arbeitsvisum abholen kann, organisiert komplett die Schule (Flüge, Hotel, Termine auf dem Konsulat etc.). Dummerweise ist der Herr Konsul nach Silvester im Urlaub, d.h. kaum eingezogen werden wir am 25.12. bereits für eine Woche weg sein.
Aber bis Ende Januar wird das wohl alles bereits vergessen und vorbei sein.


Von oben rechts die dritte Wohnung (ohne Rollos) wird unsere
- Arbeit
Gestern habe ich meinen Stundenplan erhalten und bin aktuell nur mässig begeistert (vielleicht kommt das in der Praxis ja noch). Ich habe gelernt, dass ich tatsächlich zum Arbeiten hier bin, nicht nur zum Ferien machen. Tja....